Kunsthalle Bremen
Computerspiel und Peer-to-Peer Projekt
Tour de Kunsthalle
– das ist ein offenes Angebot an Schüler:-innen der Sekundarstufen 1 und 2, sich individuell die Kunstgeschichte zu erschließen. Im Rahmen einer mehrteiligen, begleiteten Lehreinheit setzen sich die Jugendlichen mit Exponaten des Museums auseinander, die sie nach eigenen Kriterien ausgewählt haben. Sie entwickeln individuelle Herangehensweisen an die Kunstwerke und kreieren so im Gruppenverbund einen einmaligen digitalen Parcours durch die Dauerausstellung der Kunsthalle Bremen.
Hier gibt's nähere Infos zur "Tour de Kunsthalle".
Liebermann GO! Speed-Date mit Max
Ein aktuelles Beispiel eines "Tour de Kunsthalle"-Projekts: Schüler:innen der zehnten Klassen einer Bremer Gesamtschule entwickelten von August bis Oktober 2016 einen multimedialen Ausstellungsrundgang mit lebensnahen, assoziativen Zugängen zu den Exponaten. In Zusammenarbeit mit Pädagog:innen und der Kunsthalle haben sie eine eigene Führung durch die Ausstellung erarbeitet, in der sie in selbsterstellten Beiträgen ihren Zugang zu den Kunstwerken zeigen und so der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Zur aktuellen Sonderausstellung „Max Liebermann – Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport“ stellte die Kunsthalle Bremen ab Dezember 2016 jungen Besucherinnen und Besuchern erstmals einen Multimediaguide zur Verfügung. In selbst entwickelten Video- und Audiocollagen bieten SchülerInnen der 10. Klasse der Partnerschule Gesamtschule Bremen West individuelle und authentische Zugänge zur Ausstellung. Ergänzt werden diese durch fundierte, altersgerecht aufbereitete Informationen.
Das Ergebnis sind sehr unterschiedliche Vermittlungsansätze und Zugänge zu den Werken. Die Besucher erwarten 22 Info-Stationen aus selbst erstellten Audio- und Videoclips, Aufgaben, Spielen,Texten und Verweismaterialien, die es einem jungen Publikum ermöglichen, das Werk Max Liebermanns interaktiv zu entdecken.
Innerhalb der Projektarbeit konnten sich die Schüler:innen Kunstwerke und deren Entstehungskontext museumspädagogisch moderiert und zugleich selbstständig erarbeiten. Ebenso entwickelten sie Sensibilität für den Unterschied zwischen Original und digitaler Reproduktion. Darüber hinaus erlangten sie Medienkompetenzen im Umgang mit Medienkonzeption oder mit Bild- und Persönlichkeitsrechten.
Ihre Eindrücke und Erkenntnisse geben sie in dem Mediaguide witzig, individuell und assoziativ weiter. Der Multimediaparcours liefert einen authentischen wie unkonventionellen Zugang zur Kunst Max Liebermanns.
Die jugendlichen Autor:innen und die Nutzer des Guides erfahren, dass Kultur und kulturelle Bildung nicht schwerfällig und ernst sein muss, sondern Reflektionen in Bezug auf das eigene Leben anregen kann.
Ergänzt werden die Beiträge durch eine vertiefende Ebene, auf der es Informationen zu Werk, Künstler und Kontext in kurz und knackig zu lesen gibt.
So funktioniert nachhaltige wie lebendige Vermittlung von kultureller Bildung und von Medienkompetenz zugleich.
Hartwig Dingfelder, Leiter Bildung und Vermittlung, Kunsthalle Bremen
"Vom fehlendem Fisch"
... ist der Titel des Computerspiels für die Kunsthalle Bremen, mit dessen Hilfe es Besucher:innen und Interessierten, aber vor allem Kindern möglich wird, die Welt der Gemälde vom heimischen Computer aus auf spannende und spielerische Weise zu erkunden.
In Kooperation mit GEOlino, dem marktführenden Kindermagazin in Deutschland und 230 Kindern, die als Tester fungierten, entwickelten wir das deutschlandweit erste Computerspiel eines Museums.
In einer Mischung aus Abenteuer- und Entdeckungsreise, die als normaler Museumsbesuch beginnt, begibt sich der Spieler/die Spielerin in die Welt der Kunst. Auf dem Weg durch die verschiedensten Gemälde helfen Figuren und Gegenstände bei der Lösung des Rätsels um den fehlenden Fisch.
Das Spiel ist zur Wiedereröffnung des Museums im August 2011 auf den Markt gekommen. Im April 2012 wurde uns dafür gemeinsam mit der Kunsthalle Bremen von Staatsminister Bernd Neumann der Deutsche Computerspielpreis in der Kategorie "Bestes Serious Game" verliehen.
Darauf aufbauend haben wir 2015 dann die Tour de Kunsthalle entwickelt. Hier können Jugendliche selbst eine Führung durchs Museum entwickeln und der Öffentlichkeit zugänglich machen.
2010/2011 | |
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